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Zahnersatz

Einführung Zahnersatz (Regelleistung / Wahlleistung)

Irgendwann führt kein Weg daran vorbei. Krankenkassen übernehmen einen festgelegten Zuschuss zu Zahnkronen, Brücken oder Prothesen. Die Festzuschüsse decken meistens bis zu 50 Prozent der durchschnittlichen Kosten für eine Standardversorgung ab, die sogenannte Regelversorgung. Das ist der Zahnersatz, der aus medizinischer Sicht erforderlich und ausreichend ist. Für jeden Befund, zum Beispiel "fehlender Eckzahn im Oberkiefer", ist die Standardversorgung mit Zahnersatz festgelegt.

Erklärfilm zum Thema Zahnersatz: Von der Diagnose bis zur Abrechnung

Weitere Informationen zum Ablauf einer Zahnersatzbehandlung finden Sie auf der Website der ZKBV - Kassenzahnärztliche Bundesversicherung unter folgendem Link: www.informationen-zum-zahnersatz.de

Zusätzlich Vorsorgen rentiert sich

Regelmäßige Teilnahme an den zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen wird durch einen höheren Zuschuss "belohnt". Als Nachweis hierfür gilt das Bonusheft. Weitere Kosteneinsparungen können Sie durch Abschluss einer Zahnzusatz-Versicherung erzielen. Diese springt dann im Bedarfsfall unterstützend mit ein. Vorausschauendes Handeln rentiert sich also in gesundheitlicher, ästhetischer und finanzieller Weise.

Sie haben die Wahl: Regelversorgung oder Wahlleistung

Wenn Sie über die Regelleistung hinausgehend eine qualitativ höherwertige Versorgung in Anspruch nehmen möchten, tragen Sie alle anfallenden zusätzlichen Kosten hierfür selbst. Wir beraten Sie daher vor einer anstehenden Behandlung eingehend und zeigen Ihnen auf, welche Alternativen und Lösungen in Frage kommen.

Typische zahnärztliche Mehrleistungen sind:

  • Höherwertige Legierungen aus Edelmetall, zum Beispiel Gold
  • Vollverblendungen aus Kunststoff oder Keramik
  • Inlays, Onlays oder Overlays - diese sind nicht mit Zahnkronen vergleichbar und von den Festzuschüssen ausgenommen
  • Funktionsanalysen - hier ist eine Kostenbeteiligung gesetzlich ausgeschlossen

Arten des Zahnersatzes

Liegen starke Schädigungen an einzelnen Zähnen vor oder kommt es kurzfristig gar zum Verlust eines oder mehrerer Zähne im Ober- oder Unterkiefer? Die Zahnmedizin bietet vielfältige Formen des Zahnersatzes an. Hier eine grundlegende Einführung in die Vor- und Nachteile der einzelnen Behandlungsmöglichkeiten.

Welche Arten des Zahnersatzes gibt es?

  • Implantat / Sofortimplantat
  • Brücke
  • Krone oder Teilkrone
  • Teil- oder Vollprothese
  • Inlay (Einlagefüllung)
  • Veneer (Verblendschale)

 

Beispiele (vorher/nachher)

Patient 1

Abb. 1.1 Alte Brücke Frontansicht Metallkeramik vorher

Abb. 1.2 Alte Brücke Seitenansicht

Abb. 1.3 Neue Brücke Frontansicht vollkeramische Brücke

Abb. 1.4 Neue Brücke Seitenansicht

 

Patient 2

Abb. 2.1 Frontzähne vorher, stark abradiert, viele Füllungen, Lückenschluss gewünscht

Abb. 2.2 Frontzähne nach einem Bleaching im Unterkiefer und mit neuen ästhetischen Kronen im Oberkiefer mit Lückenschluss

 

Patient 3

Abb. 3.1 Vor der Komplettsanierung: Multiple kariöse Läsionen, Bisshebung erforderlich

Abb. 3.2 Nach der Komplettsanierung

Übersicht Zahnersatz

Zahnersatz Vorteil Nachteil
Implantat fester Halt
ästhetisch überzeugend
keine Einschränkungen
erhöhter Pflegaufwand
mehrwöchige Behandlung
Wahlleistung, daher keine Kostenübernahme durch KK
Brücke volle Kaufähigkeit
Wiederaufbau der Kaufläche jederzeit möglich
feste zementierte Verbindung
lange Haltbarkeit
hoher Tragekomfort
sehr gute Sprachfunktion
geringe Kariesentstehung
guter Schutz des Zahnfleischs
Nutzungsdauer 15-20 Jahre
hohe Kosten
Krone oder Teilkrone hohe Akzeptanz von Patienten
fester Bestandteil des Zahns
volle Kaufähigkeit
feste zementierte Verbindung
lange Haltbarkeit
relativ viel Verlust gesunder Zahnhartsubstanz
Teil-/ Vollprothese Wiederherstellung der Kaufunktion
(bei ungenügender Verankerungsmöglichkeit im Ober-/Unterkiefer)
gute Annahme des Patienten
gute Sprachfunktion
geringe Kosten
geringerer Tragekomfort
geringerer Halt
Ästhetik weniger gut
Handhabung fehleranfällig
hohes Potential für Karies
Nutzungsdauer 8-10 Jahre
Inlay
(Einlage-
füllung)
hochwertige Füllung aus Kunststoff, Edelmetall (Gold), Porzellan
langlebige Füllungsart
auch für größere Defekte geeignet
dauerhafter Ersatz der „Kauflächen“
relativ viel Verlust gesunder Zahnhartsubstanz
Gefahr durch Kariesbildung am Übergang von Inlay und Zahn
aufwändiges, das mehrstufiges Verfahren
Veneer vielfältige Einsatzmöglichkeiten
(mit Schwerpunkt in Zahnästhetik)
sehr hochwertige Oberfläche mit zahnähnlicher Optik
unkomplizierter Eingriff
Verlust gesunder Zahnsubstanz (durch Abschleifen)
Gefahr durch Kariesbildung am Übergang von Veneer und Zahn
Nutzungsdauer 5-10 Jahre

 

Zahnersatz – Pro und Contra

Warum ist eine Behandlung mit Zahnersatz grundsätzlich angeraten?

Fehlende Zähne beeinflussen unmittelbar das Aussehen der Mundpartie. Patienten fühlen sich durch sichtbare Zahnlücken daher oftmals verunsichert und unwohl. Bereits ein einzelner fehlender Frontzahn im Oberkiefer kann zudem zu erheblichen Sprachproblemen führen. Auch das Kauen kann durch fehlende Zähne vor allem im Seitenzahnbereich erschwert werden. Auf Dauer können benachbarte Zähne in eine vorhandene Lücke kippen oder sich gegenüberliegende Zähne in diese hinein bewegen. Eine hierdurch veränderte Bisslage kann Probleme in den Kiefergelenken verursachen. Auch kann es so zu einer Fehlbelastung noch vorhandener Zähne und in Folge zu Lockerung und Verlust dieser kommen. Aus all diesen Gründen ist der Einsatz von Zahnersatz zur Schließung von Zahnlücken in der Regel angeraten.

Ist der Einsatz von Zahnersatz bei einer Zahnlücke in jedem Falle erforderlich?

Nicht in jedem Fall ist die Eingliederung von Zahnersatz uneingeschränkt empfehlenswert. So müssen zur Eingliederung einer Brücke die vorhandenen Pfeilerzähne im Rahmen der Kronenpräparation abgeschliffen werden, um zusätzlichen Platz für die aufzusetzende Brücke zu schaffen. Weiterhin müssen die beiden Zähne, die die Lücke begrenzen, zur Aufnahme der Brücke geeignet sein. Liegt hier etwa eine Parodontitis vor, wäre vom Einsatz einer Brücke abzuraten und eine Alternative zu wählen. Zu Ihrer individuellen Behandlungssituation berät Sie Ihr Zahnarzt im Rahmen des Aufklärungsgespräches. In Ausnahmefällen kann bei fehlenden Zähnen im Seitenzahnbereich auch eine Nichtversorgung mit Zahnersatz angezeigt sein, wenn eine befriedigende Abstützung innerhalb der Zahnreihe gewährleistet ist. In diesen Situationen sollten jedoch neben der umfänglichen Aufklärung durch den Zahnarzt regelmäßige Kontrollen der Gebisssituation durchgeführt werden.